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THEE MORE SHALLOWS

Dad Jams

„Dad Jams“ verhandelt das arrivierte Mittelklasse-Leben im Mittelmaß mit Kindern, Seelenfrieden und der Erkenntnis, dass Langeweile befreiend wirkt. Das ist selbst für Indierock-Verhältnisse mit das Langweiligste, was ich mir vorstellen kann, es in Songs zu verwandeln. Selbst dann, wenn die beteiligten Personen sich mit diesem Lebensentwurf identifizieren und sich wohl fühlen (was durchaus verständlich ist), dann liegt die Annahme, dass das irgendwen außer sie selbst interessiert, immer noch weit entfernt. Egal, das muss ja jeder selber wissen. THEE MORE SHALLOWS kehren 14 Jahre nach ihrem letzten Album zurück und wirken aufgeräumt und zufrieden. Sie spielen hymnischen Indierock, der THE TEMPER TRAP ähnelt. „Dad Jams“ trägt dabei durchaus dick auf, ähnlich wie ARCADE FIRE in ihren fröhlichsten Momenten. Die Musik ist nicht so Bombast-getränkt wie die der Kanadier:innen, hat dafür aber auch keine einzige wirklich zwingende Melodie zu bieten. Weltumarmende Keyboards und fröhliche Indierock-Ambition weisen gänzlich unverhohlen und selbstbewusst in popmusikalische Gefilde. Die zugrundeliegende Schlichtheit kann vom pathetischen (Falsett-)Gesang und den „Aahs“ und „Oohs“ nicht verdeckt werden.