Foto

JULES MAXWELL

Cycles

„Cycles“ ist das Soloalbum des irischen Komponisten Jules Maxwell, dem Keyboarder der 4AD-Ausnahmeband DEAD CAN DANCE und der mit deren Sängerin Lisa Gerrard deren Album „Burn“ eingespielt hat, und dessen Musik bereits im Londoner National Theatre oder im Royal Opera House aufgeführt wurde. Es ist ein durchdacht-arrangiertes – fast meditatives – Instrumental-Doppelalbum, das stark durch introspektive Pianosequenzen und wellenartige Instrumentierungen geprägt ist. Er selbst referenziert als Einfluss unter anderem auf Ryuichi Sakamoto, der viel mit David Sylvian zusammengearbeitet hat, und die Pianomelodie des Openers „Deeper sleeper“ lässt dies erkennen. Im Hintergrund der fragile Klang eines Streichinstruments. Die Schönheit der Reduktion, auch in den Untiefen von Kammermusik, prägt die Partituren. Mitunter erinnert die Art des Klavierspiels an die fragile Weise, wie Mark Hollis (TALK TALK) auf seinem Soloalbum spielte: tief, fließend und konzentrisch. Dann erinnert ein Song wie „A rose on the road“ an den frühen David Sylvian zu Zeiten von „Secrets Of The Beehive“ (1987). Viele Songs haben die Qualität von Soundtracks für Roadmovies, die die endlose Weite US-amerikanischer Highways im mittleren Westen beschwören. Bei den Aufnahmen zu „Cycles“ wirkte auch Gitarrist Stevie J. Jones mit, der bereits bei AIR und Bryan Ferry Gitarre gespielt hat. „Cycles“ ist Musik aus einer ganz anderen Ecke des Universums.