Der Einfluss des Wohnortes auf die Musik, gerne bemüht und als Erklärungsansatz herangezogen. CYANN & BEN, die gar kein Duo sind, sondern noch zwei nicht namensgebende Gesellen beheimaten, rekurrieren ganz ungeniert auf ihre Herkunft als Erklärung für ihren entsprechenden Sound.
Aus dem verregneten Nordfrankreich, dem Geburtsort Rimbauds kommt man, nahe der belgischen Grenze. Das klingt dann auch schon viel bedrohlicher als der Regen, schließlich sind die Worte Tristesse und Belgien ziemlich bedeutungsgleich.
Passt auch besser zur Musik, die klingt nämlich vor allem eintönig. Bemüht regnerisch, bemüht melancholisch und düster. Dabei ist natürlich nicht alles Scheiße, was sich weigert sofort zu glänzen.
CYANN & BEN brauchen für ihre düster-folkig, machmal gothic-umwaberte sphärische Musik Raum, auch zeitlich, um sich zu entfalten. Doch oftmals bleibt es bei diesen schlecht klingenden, nur dürftig abwechslungsreichen Klavieren, einem säuselndem Gesang ohne Klang und dieser Eintönigkeit.
Was nicht bedeutet, dass jeder Song wie der vorherige ist. Man ist um Abwechslung bemüht, zaubert die manchmal auch hervor, behält aber immer die gleichen Klangfarben und bei vielem kann man nur an die Acts denken, die das gerade gehörte doch schon viel besser gemacht haben.
Größtenteils belanglos. CYANN & BEN wohnen übrigens bereits seit einiger Zeit bereits in Paris. Kann ja auch düster sein. (51:54) (05/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Simon Brüggemann