CWILL

Nations 10"/CD

CWILL sind wohl eine der, wenn nicht DIE dienstälteste D.I.Y.-Hardcore-Band der Schweiz, und auch wenn die Jungs mittlerweile über 30 sind (wer ist das nicht...?), so haben sie auf ihre alten Tage nicht weniger Hass und Wut im Bauch, wie ihr neues Album auf Prawda Records beweist.

Seit dem letzten Longplayer sind schon wieder fünf Jahre vergangen, doch wer sich schont und nicht mitspielt im großen Zirkus, der da jedes Jahr eine neue Platte verlangt, was baldiges Ausbrennen mit sich bringt, hat eben den längeren Atem.

Frisches Blut gibt´s in Form von Neuzugängen, die zuvor bei PRAY SILENT und STRIKE musizierten, und so ist "Nation" ein extrem durchschlagkräftiges Werk, das sich von allen Klischees fern hält.

Metallische Gitarrenriffs bedeuten hier nicht schlechten Metal im Hardcore-Gewand, verzweifelter, verzerrter Gesang kein stumpfes Gecruste, und wenn bei zwei Songs - siehe auch der feine Track auf der aktuellen Ox-CD - eine Violine ins Spiel gebracht wird, heisst das nicht, dass Mittelalter-Folklore angesagt wäre.

Eine Platte, die so auch auf Prank oder Sound Pollution hätte erscheinen können, und Power und Violence war hier in musikalischer Hinsicht schon angesagt, als die Kommode mit dieser Schublade noch gar nicht gezimmert war.

Gut auch die Texte, von denen "One sings" von Erich Fried und "Death alone" von Pablo Neruda übernommen wurde. Cool!