DEAD SOUND

Cuts

Verdammt nah an A PLACE TO BURY STRANGERS und THE JESUS AND MARY CHAIN, nur ohne deren exzessive Lärmattacken, die hier wohldosiert und tragend eingesetzt werden. Die restlichen Tugenden wurden komprimiert und als Destillat neu zusammengesetzt, was richtig gut gelungen ist, denn abseits von APTBS ist das Genre ja nach Auflösung von THE LOST RIVERS ziemlich vereinsamt, zumindest wenn es um Bands geht, die harte Beats mit einem druckvollen Schlagzeug abliefern und darüber mehrschichtige Gitarrenteppiche legen, die nicht nach dem zweiten Hören ihren Reiz verlieren.

Nicht dass wir uns falsch verstehen, neu wird das Rad hier nicht erfunden, aber es hat geile Chromfelgen bekommen und die Schluffen liegen extrabreit auf der Straße. Für mich ist das mehr als genug, denn in den Gitarrenwänden steckt viel guter Stoff und von einem Bastard aus JAMC (ohne deren Pop-Appeal) und APTBS (ohne deren Exzentrik, wie ihre mehr als undankbaren Tourdaten) auf der anderen Seite, kann man gar nicht genug im Schrank haben, vor allem wenn es derart gut klingt wie dieses Trio aus Trier.

Mit etwas Fantasie schimmern übrigens auch immer wieder JOY DIVISION und NEW ORDER durch. Gefällt mir in der Tat so gut, dass ich mir glatt die LP-Version bestellt habe, weil die CD als Promo vielleicht nett gemeint aber in diesem Fall glatt eine Beleidigung für meinen Plattenschrank ist.