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CUNTS

s/t

Die Amerikaner und ihre beschissene Prüderie gehen mir manchmal brutal auf den Sack. Wegen jedem „Fuck“ drehen die durch und scheißen sich fast ein, und der Bandname dieses LA-Quartetts wird an verschiedenen Stellen natürlich C*NTS geschrieben.

Aber zigtausende Tote durch frei verkäufliche Waffen, das ist nicht anzüglich ... you stupid fucks. CUNTS bestehen aus Michael Crain (von DEAD CROSS und RETOX), Matt Cronk (QUI), Kevin Avery (auch RETOX), Keith Hendriksen (VIRGINIA REED) und Sterling Rey (HEPA.TITUS).

Schaut man sich also mal die geballte Noiserock-Erfahrung an, die in dieser Band steckt, überrascht einen auch nicht der stacheldrahtige Sound, der einem hier butige Gehörgänge verschafft: mal schwerfälliger, mal knüppeliger Hardcore trifft auf brutale Lärmattacken und schiere Aggression mit angepisstem Gesang und auch mal komplexer Rhythmik.

Ja, besser als auf Ipecac hätte diese Mixtur nur auf Amphetamine Reptile gepasst, und wer sich eine Mischung aus MELVINS, DEAD CROSS und FLIPPER vorstellen kann, bei der auf die Noiserock-Klassiker der frühen Neunziger zurückgegriffen wird, der wird hier garantiert auf Wolke Sieben katapultiert – auch wenn die eher aussieht wie das, was die Straßenkehrmaschine am Depot auskippt und ganz und gar nicht nach weicher weißer Watte.

Musik, so subtil wie gezielte Hammerschläge. Tut gut. Die Texte? Kann man auf der LP-Hülle wohl lesen, bei der CD hilft selbst eine Lupe nicht – dreist und ignorant.