Nach Platten auf Scape und Staubgold das erste Album von Andrew Pekler auf Kranky, der in Projekten wie SAD ROCKETS, BERGHEIM34 und MUCUS2 aktiv ist. Der in Usbekistan geborene, in Kalifornien aufgewachsene und nun in Berlin lebende Multi-Instrumentalist produziert hier ebenfalls in Home Recording-Tradition instrumentale Elektronik-Landschaften, die analoges mit digitalem Feeling verbinden, denn die Gitarre spielt hier nach wie vor eine große Rolle, und die sich damit noch irgendwie in eine Schublade wie Postrock stopfen lassen.
"Cue" ist dabei ein sehr chilliges, abwechslungsreiches Album zwischen Elektronik und Independent geworden, bei dem Pekler trotz eines experimentellen Ansatzes erstaunlich poppige Klänge erzeugt, die sich innerhalb der vibrierenden, verspielten Arrangements finden lassen.
Das ist letztendlich nicht weit davon entfernt, was in den 70ern deutsche Bands wie ASH RA TEMPEL, TANGERINE DREAM, NEU!, CLUSTER oder HARMONIA im Kontext von Krautrock aus ihren analogen Synthesizern herausholten, was "Cue" aber nicht zu einer weniger charmanten Angelegenheit macht.
Das liegt sicher auch an dem grundsätzlich lockeren, wenig kopflastigen Umgang von Pekler mit dieser Art von Musik, die einen nicht mit einem verkrampften akademischen Anspruch von ihrer Cleverness überzeugen will, sondern, wie schon gesagt, vor allem eines ist: Popmusik der etwas anderen Art.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Thomas Kerpen