SHIFTING SANDS

Crystal Cuts

Sex und Traurigkeit – das sind die beiden Attribute, die das Album „Crystal Cuts“ auszeichnen. SHIFTING SANDS, das Quintett aus dem australischen Brisbane, versprüht mit dem ersten Longplayer seit „Beach Coma“ aus dem Jahr 2015 beileibe keine Fröhlichkeit, dafür Gänsehaut erzeugende Echtheit.

Hier gibt es keine romantischen Sonnenuntergänge oder die ritterliche Liebe, sondern es werden schmerzhafte, trübe Wahrhaftigkeiten aufgetischt. Das erinnert bisweilen an die Melancholie eines Tom Waits oder Nick Cave.

Und gleichzeitig wecken die Australier mit ihrem Sound immer wieder die Hoffnung, dass am Ende doch irgendwie alles gut werden könnte. Das Gesangsduo Geoff Corbett und Isabella Mellor ergänzt sich in optima forma: Er mit der tiefen Bassstimme, sie bezaubernd liebevoll und zärtlich.

Eilig hat es kein einziges der Stücke, die Stärken von „Crystal Cuts“ sind seine einnehmende Intensität und die dröhnende, rumpelnde Gemächlichkeit. Das Album ist der perfekte Soundtrack für einsame Fahrten im Taxi, wenn der Regen unablässig gegen die Fenster prasselt und die Tränen lautlos kullern.