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CRYING FREEMAN

Immer größer werdende Fernseher versprechen immer höhere Auflösungen, ob man diese jetzt noch wahrnehmen kann oder nicht. Jedenfalls braucht es natürlich auch hochauflösende Inhalte und so überschwemmen inzwischen auch 4K-Blu-rays den Markt, ob die ursprünglichen Filme dafür geeignet sind oder nicht, und letztendlich nur hochkonvertiert wurden. Christophe Gans’ „Crying Freeman – Der Sohn des Drachen“ entstand auf jeden Fall im Pre-HD-Zeitalter, zudem hat er in Deutschland eine problematische Veröffentlichungsgeschichte hinter sich und war eigenartigerweise sogar mal von 2013 bis 2018 indiziert. Alle bisherigen DVD- und Video-Releases besaßen leider das falsche Bildformat (statt 2.35:1 nur 1,85:1), erst die DVD von Turbine sorgte 2018 für Abhilfe. Mittlerweile erschienen auch unterschiedliche Blu-ray-Veröffentlichungen, inzwischen sogar ungeschnitten „ab 16“, und aktuell noch eine mit einer zusätzlichen 4K-Ultra-HD-Variante, die das bisherige, etwas glattgebügelte Bild der Blu-ray durchaus verbessern konnte. Eine Anschaffung von „Crying Freeman“ lohnt sich aber in jedem Fall, denn es handelt sich dabei nicht nur um einen der besten Filme von Gans (neben „Pakt der Wölfe“), sondern auch um eine gelungene Umsetzung der Manga-Vorlage von Kazuo Koike (Autor von „Lone Wolf & Cub“) und Ryoichi Ikegami. Darin geht es um den japanische Töpfer Yo Hinomura, der zum von einer chinesischen Mafiaorganisation kontrollierten Killer wird und sich bei einem seiner Aufträge in die Künstlerin Emu verliebt, die er in Folge eigentlich umbringen sollte, weil sie sein Gesicht gesehen hatte. Gans’ visuell ungemein elegantes wie spektakuläres und auch sehr romantisches Action-Märchen ist darüber hinaus auch eine Verbeugung vor dem Heroic Bloodshed Hong Kongs, besonders vor John Woos „The Killer“.