CRIPPLES

Dirty Head LP/CD

Sie sehen, dass sie nichts sehen, sie wissen, dass sie nichts wissen - so geht's mir bei den CRIPPLES, denn seitens des Labels gibt's keine weiteren Infos zur Band, und das Booklet ist auch wenig aussagekräftig.

Okay, Dirtnap als Gütesiegel reicht natürlich eigentlich schon aus, denn das Label aus Seattle veröffentlicht ja seit geraumer Zeit eine großartige Platte nach der anderen. Auch die CRIPPLES kommen aus Seatle, so viel verrät das Booklet, und auch dass die 13 Songs zwischen 1999 und 2001 im eigenen Studio aufgenommen und abgemischt wurden.

Und keine Ahnung, ob ich das nicht mitbekommen habe oder ob sich da ein neuer, äh, Trend abzeichnet, ich weiß es nicht, aber nimmt man mal Bands wie die SUBTONIX, LOST SOUNDS, ROTTEN APPLES und eben die CRIPPLES, so ist da schon einiges, was verbindet: man spielt Punkrock der eher reduzierten Sorte - und man hat ein Faible für die frühen Achtziger sowie trashigen Elektronik-Einsatz.

Klar, jede der genannten Bands hat da ihren eigenen Ansatz, aber der verbindende rote Faden ist erkennbar, wie ich finde. Und so bleept und zirpt es auch bei den CRIPPLES an allen Ecken und Enden, macht man Punkrock der lässigen, lakonischen Art, der sich um vermeintliche klangliche Schräglagen nicht weiter kümmert und der Garagenproduktion als Stilmittel kultiviert.

Und was die Elektronik anbelangt, so hat das auch ganz schwer was von den frühen MAN... OR ASTRO-MAN?, als die noch ganz unbekümmert die blödsinnigsten Geräusche fabrizierten. Ziemlich wirr und konfus, das alles hier, aber auf jeden Fall begeisternd.

Und mit „Dirty head" gibt's sogar einen netten Popsong. Ach ja, „Superpussy" von RAPEMAN wird auch noch gecovert. Heißer Stoff! (40:25) 8/10