Ich muss ja mal ganz ehrlich sagen, dass ich mich überhaupt gar nicht von buntem Vinyl und limitierten Auflagen beeinflussen lasse. Erst gar nicht, wenn es purpurrot marmoriert ist. Na ja, mal ohne Scheiß, buntes Vinyl ist wahrscheinlich einer der wenigen Gründe dafür, dass das Leben überhaupt lebenswert ist.
Aber abgesehen davon, werde ich jetzt diese Platte reviewen, ohne auf den Plattenteller zu linsen, zufällig gefällt mir die Musik, die ich da höre nämlich auch noch ganz gut. S.L.O.M. kombinieren atmosphärische Klänge, wie man sie zum Beispiel von BAUHAUS kennt, mit denen von San Diego- oder Levelplane-Bands.
Was dabei heraus kommt ist ein sehr eigener Stil, der sehr abwechslungsreich ist. Hauptmerkmale sind die fast jazzigen Bassläufe, der geschrieene Gesang und das oft dissonante Keyboard. Gerade durch dieses und die atmosphärischen Klänge haben S.L.O.M.
oft Ähnlichkeit mit SONG OF ZARATHUSTRA, sind aber langsamer, eher wie deren neue 7". Auf der "B-Seite" (es gibt gar keine A und B Seite) sind dann CRASH SMASH EXPLODE. Von dem Bandnamen sollte man sich allerdings nicht irritieren lassen, weil eher nichts crasht, smasht oder explodiert.
Die Mucke ist ebenfalls sehr atmosphärisch, verzichtet aber bis auf wenige Ausnahmen auf schnellere Ausbrüche. Insgesamt wird hier eher Indierock mit viel elektronischen Spielereien gespielt.
SONIC YOUTH fallen mir hier als Vergleich ein, und vielleicht noch P.I.L. (die Johnny Rotten-Band). Wenn das Tempo etwas schneller wird, gefallen mir C.S.E. wesentlich besser, ansonsten ist das nicht so my cup of tea.
Ach so, beide bands kommen aus Amiland.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Jan Hanke