Seltsam, hierzulande will man uns diese Platte als Neuerscheinung verkaufen, dabei wurde „Country Club“ bei Yep Roc doch bereits 2009 veröffentlicht, ein Beleg dafür ist auch der bereits abgelaufene Download-Code für weitere Songs auf einem beigelegten Zettelchen.
Insofern dürfte Doe- und SADIES-Fans deren Zusammenarbeit mit dem programmatischen Titel „Country Club“ bereits bekannt sein, falls nicht, darf man diese zeitlose wie gelungene Bearbeitung einiger teils vergessener Country-Klassiker auf jeden Fall noch mal wärmstens empfehlen, vorausgesetzt man kann generell etwas mit solchen Vintage-Nashville-Sounds anfangen.
Eine reine Retro-Veranstaltung ist „Country Club“ aber dennoch nicht, denn Songs dieser Art lassen sich ja mit etwas deutlicheren Modernisierungstendenzen versehen auch auf den Solo-Platten des X-Sängers Doe finden, und die kanadischen Country/Surf-Erneuerer THE SADIES mit ihrem charakteristischen Gitarrensound kann man ebenfalls gut heraushören.
Im Info wird die Platte als „bastard child“ bezeichnet, aber wenn das hier ein „uneheliches Kind“ sein soll, darf man „Country Club“ auch als Statement für die Überflüssigkeit der Institution Ehe verstehen, denn dieses Album ist ein echter Prachtkerl geworden, mit den besten Zutaten, die der Country-Genpool so hergibt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Thomas Kerpen