So, aus dem Ghetto von Helsinki kommen ICONCLAN laut Labelinfo also. Ich dachte in Skandinavien ist die Welt noch in Ordnung - die Kinder die Schlauesten, die Sozialsysteme zum Besten und Arbeitslosigkeit, Armut und Hartz IV gibt es da nur in Märchen.
Aber ich war noch nie in Helsinki, und daher glaub ich das jetzt mit dem Ghetto und gut. Denn die Mucke der drei ICONCLAN-Burschen rockt wie Sau. Mit Baumwollfeldern oder Kirchenchören, bestehend aus farbigen Mitbürgern hat die Platte weiß Gott nichts zu tun.
Nur die Leidenschaft, mit der "Cottonfield Gospel" eingespielt wurde, weist vielleicht Parallelen auf zu Gottesdiensten mit Gospelmusik oder den unvergesslichen Storys von Cash über seine Kindheit auf dem elterlichen Baumwollfeldern.
Aber das ist weit hergeholt, denn bei ICONCLAN gibt's schlichtweg einfach Punk'n'Roll, wie ihn meiner einer mit GLUECIFER, HELLACOPTERS, FLAMING SIDEBURNS und SOCIAL DISTORTION kennen und lieben gelernt hat.
Dann brach die große Trendwelle los und viele neue Kapellen eiferten ihren Heroen nach. Manche gut, andere weniger. ICONCLAN machen wider Erwarten alles richtig und rocken einem über vierzehn Songs herrlich sauber den Arsch weg, wie es GLUECIFER mit "Riding the Tiger" und "Souring with eagles ..." und derzeit wohl gerade DANKO JONES immer wieder schaffen.
Selbst mit dem Chuck Berry-Cover kann ich mich bei der Band anfreunden. Shit! - ich glaub, ich guck mal, ob mir mein altes Flammenhemd noch passt. ICONCLAN sagt: "Punk'n'Roll is back on the map!" Das hätte ich nicht gedacht! (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Carsten Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Jörkk Mechenbier