Den amerikanischen Singer/Songwriter Kelly Joe Phelps hatte ich bisher als eher einschläfernden Klampfenbarden auf dem Schirm, der sich auf recht reduzierte Art mit eigenwilligem Gitarrenspiel des Blues und Folks annahm.
Nach einem rein instrumentalen Album im Jahr 2009 wird er diesmal beim Gesang durch Corinne West unterstützt, die wohl bisher nur ausgesprochenen Kennern des Americana-Genres bekannt sein dürfte.
Eine durchaus fruchtbare Paarung, denn zum einen entstehen durch Phelps’ und Wests Harmoniegesang interessante Kontraste, zum anderen verpasst Wests hübsche Stimme Phelps’ rudimentären, spröden Folksongs ein lebendiges Country & Western-Flair und eine sympathische melodische Note.
So richtig vom Lagerfeuer kommen die beiden zwar nicht weg, aber „Magnetic Skyline“ erweist sich dabei als erstaunlich spannende und abwechslungsreiche Angelegenheit, die genau die richtige Dosis Authentizität und Emotionalität besitzt, um deutlich aus dem sonstigen Output des Singer/Songwriter-Genres herauszuragen.
Wie dazu gemacht, um auf der Veranda im Schaukelstuhl zu beobachten, wie die Sonne am Horizont verschwindet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Thomas Kerpen