Die Mitglieder dieser jungen Band aus Enger (tiefste westfälische Provinz) sind allesamt um die 17 bis 18 Jahre alt und damit halb so alt wie der Rezensent, vielleicht werde ich mich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass die Bands immer jünger werden.
Auch wenn man das, was sie hier auf „Kleinstadtgeschichten" vorstellen, ganz grob noch als Punk einordnen kann, orientiert man sich nicht an ollen stumpfen Klischees, sondern eher an den moderneren Vertretern der Kategorie deutschsprachigen Punkrocks.
Auf Konzerten werden gern mal Songs von MUFF POTTER oder TURBOSTAAT gecovert und vom Sound her passen COPILOT da sehr gut rein. Unterlegt wird das noch mit einer recht guten und eigenen Art von eckigem Sprechgesang, die dem Ganzen, zusammen mit den von teenage angst und Provinzwut geprägten Lyrics, einen interessanten TOCOTRONIC/SURROGAT-Touch gibt.
Glücklicherweise verzichtet der Sänger darauf, durch gewollt nette Melodiebögen den guten Eindruck wieder zu zerstören. Wenn alles schief geht, werden Zweidrittel der Band in zwei Jahren zum Studium nach Münster, Hamburg oder Köln ziehen und COPILOT sind Geschichte.
Falls es aber gut läuft, bleiben die Herren am Ball und entwickeln aus dem, was eh schon interessant ist, weitere spannende Songs. Das wäre wünschenswert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Gary Flanell
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Gary Flanell