Kaum zu glauben, dass die Damen und Herren von der Insel inzwischen schon ihr sechstes Album veröffentlichen... Von Altersmüdigkeit oder endlosen Selbstwiederholungen ist auf ihrer ersten Fortuna Pop-Platte „Howl Of The Lonely Crowd“ allerdings keine Spur: COMET GAIN setzen da an, wo sie bei dem Vorgängeralbum „City Fallen Leaves“ aufgehört haben, und verarbeiten Mod, Psychedelic, Garage und Wave mit wohldosierten Streicher- und Bläsereinlagen zu einem abwechslungsreichen Album, ohne ihre Punk-Wurzeln dabei gänzlich zu vergessen („Yoona Baines“).
Textlich findet sich in viel Melancholischem und Wütendem auch die ein oder andere Geschichtslektion: so ersteht beispielsweise in „Herbert Huncke part 2“ der Beatpoet – große Überraschung – Herbert Huncke wieder auf, während die Psychedelic-Orgie „Working circle explosive!“ von der Idee des deutschen „Sozialistisches Patientenkollektivs“ (SPK), mit Hilfe psychischer Krankheiten als Waffe die Gesundung der Gesamtgesellschaft zu erkämpfen, handelt.
Bei so viel Liebe zum Detail lassen sich auch kleinere musikalische Durchhänger wie „A memorial for nobody I know“ schnell verzeihen. Kurz: hier wird mit Inhalt geplingt, geschrammelt, geschüttelt und geklimpert, was das Zeug hält.
Schön. „Let their howling hearts be heard“!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Joachim Hiller
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