Die Garage-Rock-Bewegung hat schon immer eine gewisse Zeitlosigkeit an sich gehabt, und je dreckiger es zugeht, desto besser klingt es. Diese Wahrheit gilt definitiv auch für THE LOVE. Hinter dem lieblichen Namen verbirgt sich ein Kind der Liebe von Bob Belmans, der lange Zeit im Hintergrund als Tontechniker agierte. Um seine geschliffenen Songs noch größer klingen zu lassen, erhielt er Unterstützung von Sean Willekens an der Gitarre, Jonas Wellens am Schlagzeug sowie zwei SORE LOSERS-Mitgliedern, Cedric Maes und Kevin Maenen. Auf ihrem Debütalbum finden sich zehn energiegeladene Songs, Einflüsse können bei Motown-Soul, dem coolen NYC-Punk der späten Siebziger und auch den „Back From The Grave“-Samplern zusammengesucht werden. Hier und da erinnert man sich an die Klassiker der SONICS, wie zum Beispiel in der Strophe der Single „Donna“. Es ist jedoch schwer, im Jahr 2023 noch völlig originell zu sein, wenn man puren Garage-Rock macht. Die Band klingt jedoch vor allem sehr aufrichtig und authentisch und rockt in alle Richtungen. Die Songs, roh und mit gutem Blick auf die Außenseiter-Hits der Sixties/Seventies, sind eigenwillige Kompositionen mit Herz und Seele. Alles scheint live und in einem Take eingespielt zu sein, was dazu führt, dass es dem Hörer wirklich „straight in your face“ entgegenschlägt. Genauso soll zeitgemäßer Garage-Rock klingen. Leider ist das Mastering ein wenig „over the top“, ganz im Sinne der „Loudness Wars“ leidet hier der Dynamikumfang.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Thomas Kerpen