COMA LILIES

Memento Mori

Die COMA LILIES sind ein Postrock-Orchester, anders kann man es bei 20 verschiedenen Instrumenten und technischen Musikanwendungen, fünf Haupt- und acht Gastmusikern sowie Songlängen von über acht Minuten wohl kaum bezeichnen.

Und "Memento Mori" ist das bedeutungsschwere posthume Werk der Kalifornier, die sich Anfang des Jahres auflösten und mittlerweile als SEX GODESS mit fast gleicher Besetzung diesen orchestralen Stil weiterführen.

Aber anscheinend war das Ende schon 2006 in Sicht, als diese EP zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Über das deutsche Label Denovali gibt es jetzt neben den ursprünglich nur zwei geplanten Songs noch sieben weitere "Goodies", wie die Band sie nennt, die erst die gesamte Bandbreite dieser Armageddon-Kapelle aufzeigen.

Denn sind die zwei ersten Achtminüter noch ein relativ braves, breitproduziertes Duo aus sphärischer, teilweise elektronischer, aber recht klassischer Instrumentalmusik, so kennt diese Band ab Titel drei scheinbar keine Grenzen mehr zwischen Progressive-Rock, Drum'n'Bass, Postcore, Freejazz und Death Metal.

In einer schizophren wirkendenden Einheit ist das Ende nach diesen sechs teilweise nur ein paar Sekunden langen Songs schnell erreicht und der Hörer wird etwas verstört in der Stille zurückgelassen.

Ungefähr so muss es klingen, wenn man im Laufe einer psychoanalytischen Behandlung die Abgründe seiner Persönlichkeit erkennen muss. (7)