COALESCE

012:2

1998 veröffentlichten COALESCE via Relapse die 9-Song-EP "012", zehn Jahre später gibt's die remasterte Neuauflage und ich zitiere Elmar Salmutters immer noch zutreffende Besprechung aus Ox #37: Wirklich erstaunlich, dass drei Männer so einen Höllenlärm fabrizieren können.

Was das Anfang 1994 in Kansas City gegründete Trio COALESCE auf "012 - Revolution In Just Listening" kreiert, läßt sich am besten noch mit dem Begriff "Paincore" in Verbindung bringen. Diese Platte ist ein schwer verdaubarer Brocken aus verschachtelten, teilweise recht dissonanten Songstrukturen, angereichert mit rohen, fast schon psychopathischen Vocals und einem schier unerschöpflichen Aggressionspotential.

Vergleiche zu artverwandten Formationen wie KISS IT GOODBYE, DEADGUY und CONVERGE sind durchaus angebracht, auch wenn COALESCE gängige Strukturen und Hörgewohnheiten etwas grooveorientierter und komprimierter zerstückeln und durch den Fleischwolf drehen.

Hardcore in einer seiner extremsten und experimentellsten Formen, an der Schnittstelle zu Metal und Noise, wobei die Hardcore-Roots aber immer allgegenwärtig bleiben. Wer diesen knapp 24 Minuten langen Höllentrip schadlos übersteht, hat definitiv Nerven wie Drahtseile oder das Schmerzempfinden eines Fakirs.