Inzwischen gehören GUM BLEED aus Peking ja schon zu den chinesischen Punkrock-Urgesteinen. Seit der Gründung der Band 2006 gibt’s nun den zweiten Longplayer, „City Of The Heroes“, mit dem sie sich richtig Zeit gelassen haben.
Dafür hat sich das Warten aber auch gelohnt. Die Jungs einem bestimmten Genre zuzuordnen, war ja nie besonders leicht. Das neue Album zeigt jedoch, dass die vier nun endgültig auf musikalischen Konventionen und die Szenepolizei scheißen.
Nach einem düsteren Synthie-Intro ist der eigentliche Opener des Albuns „Commando“ noch eine typische Streetpunk-lastige GUM BLEED-Nummer, die auch schon auf der Split-10“ mit SICK TIMES zu hören war.
Aber spätestens mit dem leicht ironischen Folgesong „Kiss me I’m punk“ wird deutlich, dass die Band nicht nur bierernst kann. Und balladeske Songs wie „Heart of gold“ und „City of the heroes“ zeigen, dass die Jungs sich auch gegenüber Indie-Einflüssen nicht verschließen.
Highlights der Platte sind für mich „Civlization crime“ und „Economy’s fake“, wütende und schnelle Proteststongs gegen die chinesische Entwicklungsdiktatur. Großartig auch „Gimme some more“, eine moshige Hardcore-Nummer, und das hymnenhafte „Red and black“.
Die virtuosen Gitarrensoli von Snow und der Druck, den Dinsoaur auf den Drums erzeugt, sind für eine Punkband ziemlich einzigartig. „City Of The Heroes“ sei jedem ans Herz gelegt, der Bock auf aggressiven, musikalisch herausragenden Punkrock hat oder der einen Einstieg in die vielfältige Musikszene in China sucht.
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