Die Schwedin Karin Park sollte durch ihre Arbeit mit ÅRABROT bekannt sein (da spielt sie mit ihrem Gatten Kjetil Nernes), nahm aber auch 2021 zusammen mit LUSTMORD ein Album auf. Nebenher arbeitet Park auch noch als Model und Schauspielerin und betreibt mit ihrem Ehemann das Musiklabel Djura Missionshus. Ihre musikalische Karriere startete bereits 2003 mit dem Album „Superworldunknown“. Ihr letztes Album „Church Of Imagination“, das mit einer originellen Coverversion des THE CURE-Songs „A forest“ beginnt, erschien bereits 2020 als reine Vinyl-Version auf Djura Missionshus und wurde jetzt bei Pelagic auf CD und LP mit anderem Coverartwork neu aufgelegt. Nernes war hier zwar als Produzent beteiligt, ansonsten hat „Church Of Imagination“ nicht viel mit ÅRABROT gemein, abgesehen von einer konsequent dunkel-morbiden Stimmung. Park ist wie schon in der Vergangenheit eher einer Vertreterin von klassischem Synthie-Pop mit Gospel-, Soul-, Gothic- und Industrial-Anleihen, der von ihrer theatralischen Gesangsdarbietung geprägt ist, irgendwo zwischen Björk, Kate Bush und Grace Jones. Auch wenn „Church Of Imagination“ in erster Linie Pop ist, liefert Park hier nicht gerade Charts-Material, dafür bleiben die vielschichtig instrumentierten Songs insgesamt zu sperrig und experimentell und dürften den Durchschnittskonsumenten eher verstören. Negativ fällt bei diesem durchweg faszinierenden und atmosphärischen Trip in die düstereren Sphären von Pop höchstens auf, dass das Album manchmal ein wenig artifiziell wirkt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Thomas Kerpen