SURVIVOR GIRL

Christopher Tauber, Ingo Römling, Kim Liersch

Parodien auf Horrorfilme gibt es viele, meist bleibt es beim netten Versuch ohne ernstzunehmende analytische Tiefe, denn nur wenigen Leuten gelingt es dabei, sich über irgendwelchen Splatter-Klamauk hinaus auf eine wirkliche Metaebene zu begeben, die dann auch noch Unterhaltungswert besitzt.

Versuche solcher Art beschränken sich komischerweise auf den Filmbereich, denn ein dafür exemplarischer Comic will mir gerade nicht einfallen. Und wenn dort Horror-Elemente auftauchen, sind diese in der Regel mit schwarzem Humor gewürzt oder driften ins Surreale und Absurde ab, ohne dass man gleich von einer Parodie sprechen könnte.

Wie erfolgreich Autor Christopher Tauber und die ZeichnerInnen Ingo Römling und Kim Liersch in dieser Hinsicht bei ihrem Comic „Survivor Girl“ waren, der zuvor im Internet Verbreitung fand, ist sicherlich Geschmacksache, viel Charme besitzt das Ganze auf jeden Fall.

Das beginnt schon beim an George A. Romeros (der hier einen Gastauftritt hat) Zombie-Klassiker „Dawn Of The Dead“ angelehnten Spruch „Wenn im Internet kein Platz mehr ist, kommen die Comics in die Bücher zurück!“.

Da hat jemand offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht, denn „Survivor Girl“ zitiert auch ansonsten frech und breitgefächert das Horror-Genre, seien es Klassiker wie „Psycho“, die Slasher-Filme der Achtziger oder auch modernere Beiträge.

Als Basis diente aber vor allem die „Freitag der 13.“-Reihe, denn die Hauptfigur ist ein klobiger Serienkiller mit Hockeymaske, den das titelgebende „Survivor Girl“ Phoebe versucht wieder auf den rechten Weg zu bringen, was aber von einem gewissen Eddie Schröder sabotiert wird, der frappierende Ähnlichkeit mit Freddy Krueger besitzt.

Und Zombies dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen.