"Christmas comes but once a year, but when it comes, it brings good cheer!" knurrte John Lennon Silvester 1962 im Hamburger Star Club. Und dieses Motto nahm sich das Londoner Punk/Garage-Label Damaged Goods zu Herzen und bringt nun schon seit vielen Jahre regelmäßig eine Weihnachtssingle auf den Markt.
Diesen Sommer sprach man Billy Childish, den wohl produktivsten Musiker unter der Sonne an, ob er ein ganzes Weihnachtsalbum aufnehmen möge. Natürlich mochte er, und keine zwei Wochen später lag die komplette Produktion im Briefkasten von Damaged Goods.
Wie gewohnt, hat Childish sich auch diesmal nicht mit Originalität bekleckert, stattdessen zwölf neuen Songs nach seiner alten Erfolgsformel sowie überarbeitete Songs aus seinem Back-Katalog zusammengekloppt.
Im Gegensatz zu seiner seelenlosen, uninspirierten und hasszerfressenen ersten MBEs-Platte macht diese Kombination aber richtig Spaß, und man hört, dass auch Billy und seine Mitmusiker richtig mit Herzblut bei der Sache waren.
Zum einen gibt es hier Coversongs wie "Santa Claus" von den SONICS, dann Quasi-Cover wie "Pete Townsend's Christmas", das eine umgetextete Version des WHO-Songs "A quick one" ist. Oder "Knick knack paddywhack", welches dem "Wild man" der TAMRONS verblüffend ähnelt.
Ähnlich ging man bei "Link Wray's Christmas" vor, hier ist "Commanche", ein Instrumental, das Childish schon seit MILKSHAKES-Tagen im Repertoire hat, die Vorlage. Und "Mistletoe" ist völlig ramonifiziert.
Die Childish-Backmischung aus bekannten und unbekannte "Weihnachtspunkern" ist komplett aufgegangen, schmeckt verdammt lecker und hoffentlich gibt es nächstes Jahr eine Childish-Adventskalender! P.S.: Julie, Billys Gemahlin und MBE-Bassistin sollte allerdings nicht singen ...
(8) (Diese Band war auf der Ox-CD #75 zu hören).
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