CENTURY MEDIA

Christian Krumm

Eine ermüdende Lektüre ist Christian Krumms („Kumpel in Kutten“) ambitioniertes Projekt geworden, die Geschichte der 1989 in Dortmund von Robert Kampf gestarteten und heute zu einem der größten Independent-Labels gewachsenen Plattenfirma Century Media aufzuzeichnen.

Krumm hat zwar mit jetzigen und ehemaligen Mitarbeiten wie Musikern gesprochen, ein hintergründiges Labelporträt ist ihm dabei nicht gelungen. Seine zugegeben informative Aufarbeitung der Labelgeschichte – und damit auch der eines Teils des Metals der letzten 25 Jahre – ist eine fast ausschließliche Ansammlung von Bandporträts, aus denen er dann Haken zu Century Media schlägt, das Label aber bleibt dabei viel zu oft im Hintergrund.

Erst am Schluss geht Krumm näher auf die eigentliche Labelarbeit ein, ein Alleinstellungsmerkmal kann er dennoch nicht vermitteln. Auch als Fan-Nachschlagewerk funktioniert „Century Media“ schlecht, es fehlt so Essentielles wie eine Diskografie.

Inakzeptabel bei einem so visuell orientierten Genre ist das Layout – eine triste Textwüste ohne jegliche Gestaltung außer einigen Schwarz-Weiß-Fotos.