Chris Reed war Anfang der Achtziger Jahre Kopf und Sänger von RED LORRY YELLOW LORRY, einer Band die immer zu unrecht im Schatten von JOY DIVISION und den SISTERS OF MERCY stand. Ihre Debütalbum "Talk About The Weather" war genreprägend und Blaupause für viele Post-Punk- und Dark Wave-Bands.
Lange war es ruhig um Reed, und nun ist er mit dem eher dem Singer/Songwriter-Gedanken nahe stehenden Album "Minimal Animal" zurück. Die klaustrophobische Dunkelheit vergangener Tage hat er hinter sich gelassen und mit akustischer Gitarre bewaffnet gibt er uns zehn Songs, die zwar weiter von seiner sehr rauhen und dunklen Stimme geprägt, aber auch von schlichter Schönheit sind, wie man sie in der Regel im Bermudadreieck zwischen THE GO-BETWEENS, Dave Kusworth und Nikki Sudden vermuten würde.
Und beim Song "Slow" wandelt Reed gekonnt auf den Pfaden von Johnny Cash. Ein im positiven Sinn unaufgeregtes Album mit Tiefe, das, wenn auch nicht zwingend mit sehr vielen musikalischen Facetten ausgestattet, niemals monoton wird.
(34:49) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Markus Kolodziej