Wie viel Hardcore wirklich noch in Metalcore steckt, ist bei einigen Acts fraglich. Meistens beschränkt es sich lediglich auf die persönliche Lebenseinstellung einzelner Bandmitglieder oder den Szenebackground, aus dem die Band entstanden ist.
Denn rein musikalisch können über die Hälfte aller Metalcore-Acts klar im Metal, beziehungsweise Death Metal verortet werden. So gehen die bandeigenen Einflüsse auf ihr musikalisches Schaffen auch klar auf Bands wie IN FLAMES oder AT THE GATES zurück und die galten bisher eindeutig als Metalbands.
So verweisen auch CHIMAERA aus Belgien auf genannte Bands und erledigen ihre Aufgabe auf dem neuesten Album "Stygian" eben in diesem Kontext - melodischer Death Metal und Punkt. Das kann sich durchaus hören lassen, doch haut mich das Ergebnis nicht so aus den Socken wie etwa Szenegrößen wie AS I LAY DYING, die einfach noch eine Spur raffinierter zu Werke gehen.
CHIMAERA beweisen definitiv spielerisches Können - Tempowechsel, treibende Gitarrensoli gepaart mit nackenbrechenden Moshparts und ein gekonnter Brüllfrosch am Mikro. Besonders die Eingangsnummer "Nothing" und "Under your dead hand" klingen viel versprechend.
Bei "Marching into hell" legt Sänger Jan dann sogar noch einige Bruce Dickinson-Jauler oben drauf. Die Singsangnummer "Oath for an oath" am Ende hätte man sich sparen können, aber okay. Es bolzt und holzt mit viel Spielwitz, aber der Funke mag auch beim dritten Durchlauf nicht überspringen.
Solide. (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Uwe Kubassa
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Carsten Hanke