Anfang des Jahres erschien mit „X“ der erste Band der neuen Trilogie von „Black Hole“-Zeichner Charles Burns, über dessen Arbeiten man ja auch außerhalb des Comicbereichs stolpern kann. Am Ende von Band 1 blieb man als Leser jedenfalls etwas ratlos zurück, möglicherweise mehr als bei anderen Veröffentlichungen von Burns, denn die rätselhafte Burroughs’eske Story (David Lynch, Philip K.
Dick oder David Cronenberg sind hier auch nicht weit), in der ein gewisser Doug in den Sog seiner bizarren Alpträume gerät, in denen es unter anderem um seltsame Rieseneier geht, warf mehr Fragen auf, als beantwortet wurden.
Aber auch am Ende von „Die Kolonie“ ist man kein bisschen schlauer geworden, was nichts daran ändert, dass die von Burns geschaffene düstere und verstörende Parallelwelt in Zusammenhang mit seinem eigenwilligen, an die Pop-Art-Bilder von Roy Lichtenstein erinnernden Zeichenstil eine unglaubliche Faszination ausübt, falls man ein Faible für solch eine kryptische Erzählweise inklusive expliziter Tabubrüche hat.
Weiter geht es dann nächstes Jahr mit dem letzten Band „Zuckerschädel“, wobei man gespannt sein darf, wie Burns die ganzen losen Stränge irgendwie sinnvoll zusammenbringt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und