Dass es diese Band aus Portland schon seit fast 12 Jahren gibt, wird wohl kaum einer hierzulande mitbekommen haben. Auch mir rutschten sie erstmals mit diesem, ihrem elften Album ins Blickfeld. Das Kollektiv besteht aus acht Musikern, die zum Großteil gemeinsam in einem Haus leben und dort natürlich alle Möglichkeiten haben, zu experimentieren und die Ergebnisse auf Tonträger zu bannen.
Ihre Musik lebt von vielerlei Einflüssen, jede Menge Folk vernimmt man, Klezmer und Gypsy-Beats (à la GOGOL BORDELLO) genauso wie Chicagos experimentellen Sound der Marke Bobby Conn (und zwar nicht zu knapp) oder TORTOISE, bis hin zu den neusten New Yorker Folk-Auswüchsen um GANG GANG DANCE oder ANIMAL COLLECTIVE, und auch WORLD INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY will mir beim Hören dieser Platte nicht aus dem Kopf gehen.
Bunt instrumentierte Musik mit Akkordeon, diversen Percussions, Vibraphon, mehreren Gesängen und und und ... alles natürlich noch mal durch diverse Effekte aufgearbeitet und bisweilen ausufernd in eigenwillige Soundwände arrangiert.
Psychedelic halt, aber mal ein wenig anders interpretiert - wirklich nicht uninteressant. Was fehlt, ist so was wie ein Ohrwurm, der eine Song halt, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Vielleicht liegt dies ja irgendwie auch daran, dass hier zu viele Ideen aufeinander treffen. Ich weiß es nicht. Wer aber nach wie vor Interesse an neuen Sounds hat, der sollte sich eventuell mal einen Eindruck von CERUB SHOAL verschaffen.
(63:10) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Frank Schöne