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MT. MOUNTAIN

Centre

Auf hellgrauem Vinyl entfaltet sich der psychedelische Dreampop von MT. MOUNTAIN in eher pastelligen Tönen, und wäre die Musik ein Kaleidoskop, würde sich das eher in Slow Motion bewegen. MT. MOUNTAIN sind ein Quintett, kommen aus Perth an der australischen Westküste, wo man weit weg ist von den Musik-Hotspots Melbourne und Sydney und sich genauso weit entfernt hält von typischen Aussie-Rock-Traditionen. Das Album, das eigentlich schon im Februar 2021 hätte erscheinen sollen, wurde durch diverse Widrigkeiten verzögert – und auch mit einer Tour in Europa wird es so schnell wohl nichts werden. Speziell Deutschland dürfte für MT. MOUNTAIN da sicher eine gewisse Faszination ausstrahlen angesichts ihrer deutlich erkennbaren Vorliebe für Krautrock, was aber auch zu Enttäuschung führen könnte angesichts der weitgehend ausgelöschten Spuren jener Musikgattung im heutigen Deutschland. Waren und sind mir diverse Krautrock-Pioniere zu hippiesk, kann ich mit modernen Interpretationen jener Musik oft mehr anfangen: mehr Druck, mehr Lärm macht den Unterschied, und so ist es auch bei MT. MOUNTAIN, die passenderweise auch schon mit KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD und THEE OH SEES auf der gleichen Bühne standen. Auch VELVET UNDERGROUND kommen mir in den Sinn, und ich mag das Betörende an ihrer Musik, das jedoch immer eher differenziert und diffizil als brachial und chaotisch in Szene gesetzt wird. Am Ende könnte man sich sogar verleitet sehen, selbst Post-Corona einen Auftritt im Sitzen genießen zu wollen ...