Cyberpunk. Ein Begriff, der vor einigen Jahren durch Musik, Kunst und Literatur geisterte und all das beschreiben sollte, was irgendwie als neu, cool und zukunftsvorwegnehmend gelten sollte. Auf MELT-BANANA könnte diese Umschreibung aber durchaus zutreffen.
Irgendwie hat ihr Sound ja was von einer hektischen, innerstädtischen Autobahn inmitten einer von Wolkenkratzern dominierten und überbevölkerten Großstadt. Voll gepackt mit schnell am Betrachter - oder hier eher Zuhörer - vorbeiziehenden Eindrücken rasen sie durch ihr mittlerweile fünftes Album, ohne anzuhalten und die kurzen Verschnaufpausen geben auch nicht wirklich die Ruhe, die man sich wünschen mag.
Vielmehr sind die unberuhigenden Elemente hier noch viel präsenter und verstörender. Bemerkenswert und nie zu überhören ist aber, dass MELT-BANANA trotz aller Noisigkeit, Elektronik und Verspieltheit eigentlich "nur" eine verdammt großartige Punkrockband mit sehr prägnantem weiblichen Gesang sind, die ihren Sound nicht zufällig, sondern ganz geplant etwas anders gestaltet hat.
Eine mal wieder ganz grandiose Platte. (37:10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Kay Werner
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Thomas Kerpen