Von der Gründungsbesetzung der seit 2004 bestehenden Band aus La Louvière in Belgien sind 2022 Christophe Thys (gt), Pascal Thys (bs) und Gauthier Vilain (gt, key) noch dabei, ergänzt um Drummer Nicolas Denis, der auch etwas hallig-verhuschten Gesang beisteuert. Sechs Jahre lang hatten sich CECILIA::EYES bis zu diesem Ende 2021 erschienenen vierten Album eine Auszeit gegönnt. Zuletzt war 2014 „Disappearance“ erschienen, davor „Here Dead We Lie“ (2010) und „Mountain Tops Are Sometimes Closer To The Moon“ (2007) – längere Pausen zwischen den Releases war man also auch bislang schon gewöhnt, um so beeindruckender, dass die Band dennoch über so einen langen Zeitraum aktiv geblieben ist. Mit dem neuen Album arbeitet die Band nun mit dem DIY-Kollektiv rund um das Dunk!Festival zusammen: Studio, Label, Festival, Grafik, Pressung – alles kommt hier aus einer Hand. In normalen Zeiten findet das im weitesten Sinne dem Post-Rock gewidmete Festival in Gent, Belgien statt, und somit sind CECILIA::EYES hier in bester Gesellschaft mit ihrem strahlenden, hellen Sound im weiten Feld zwischen eben Post-Rock, Dreampop und Shoegaze, der über weite Strecken instrumental ist und auf die Brachialität etwa der Überväter NEUROSIS verzichtet. Auch die noisige Intensität der Legenden MY BLOODY VALENTINE wird nicht erreicht – dazu passt schon wieder das rötlich-bunte Artwork statt depressives Schwarz. „Uplifting“ fällt mir hier als Vokabel ohne exakte deutsche Entsprechung zur Beschreibung ein – Musik wie Sonnenschein, der durch morgendlichen Sommernebel dringt, so schwebend und (meist) leicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Joachim Hiller