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CATENARY WIRES

Til The Morning

Amelia Fletcher ist eine Lichtgestalt des Twee-Pop. Ob mit TALULAH GOSH, später dann mit HEAVENLY (auf dem großartigen Sarah-Label) oder deren völlig unterschätzten TENDER TRAP, stets lieferte sie brillante Gesangsmelodien, euphorische Harmonien, tolle Pop-Songs.

Zusammen mit Rob Pursey, ihrem Mitstreiter seit HEAVENLY-Zeiten, hat sie nun ein weiteres CW-Album eingespielt, auf dem die beiden ihrer Obsession für Hazlewood/Sinatra beziehungsweise Gainsbourg/Bardot hemmungslos ihren Lauf lassen.

Zusammen mit illustren Mitmusikern wie Fay Hallam an der Orgel, Andy Lewis (SPEARMINT, PAUL WELLER BAND) an Mellotron und Percussion ist hier ein deutlich komplexeres Werk als das schon nicht von schlechten Eltern stammende Debüt für Elephant entstanden.

Lewis, der auch für die Produktion verantwortlich zeichnet, hat die Entwicklung zu immer tiefgehenderen Bandkompositionen aufmerksam verfolgt und mit den sprichwörtlichen „Bells and whistles“ zu einem angenehm detailversessenen, aber niemals übertrieben pathetischen Album zusammengeschnürt.

Ähnlich leidenschaftlich klingen derzeit nur TRACEYANNE & DANNY, die allerdings auch mit deutlich mehr Pep zu Sache gehen, THE CATENARY WIRES haben doch häufig die Handbremse gezogen, es wäre schön, wenn sie manchmal etwas mehr Schwung aufbringen könnten.