Mit Blick auf das Quintett wird vielfach von einer Supergroup gesprochen. Man könnte auch schlicht darauf verweisen, dass im Line-up der Debütanten CATEGRORY 7 viel Erfahrung aufeinandertrifft. Beteiligt sind Frontmann John Bush (ANTHRAX, ARMORED SAINT), die Gitarristen Mike Orlando (ADRENALINE MOB, SONIC UNIVERSE) und Phil Demmel (MACHINE HEAD, KERRY KING, VIO-LENCE), Bassist Jack Gibson (EXODUS) sowie Schlagzeuger Jason Bittner (SHADOWS FALL, OVERKILL). Die Referenzen lesen sich gut. Musikalisch geht es auf dem selbstbetitelten Einstand der Gruppe in etwa in die Gefilde, die man sich ausmalt. Die seit 2023 bestehende Formation setzt auf einen Heavy-Thrash-Metal, der unterhaltsam dargeboten wird und auf einem lebendigen Songwriting basiert. Schnell wird deutlich, dass CATEGORY 7 maximal starke Einzel-Tracks zu setzen suchen, die Gesamtheit der zehn Stücke aber auch eine zusammengehörige Einheit bilden soll. Härte, Anspruch und Zugänglichkeit sind gut aufeinander abgeschmeckt. Clever entwickelte Hooklines bleiben im Ohr hängen. John Bush ist ein Frontmann, der für sich einnimmt und gewohnt charismatisch in Erscheinung tritt. Der Charakter des Debüts ist tendenziell tradiert, aber das ist angesichts der seit vielen Jahrzehnten in der Heavy-Sparte aktiven Musiker auch nicht anders zu erwarten. Hervorzuheben ist, dass man dem Quintett den Spaß an der Sache anhört und der selbstbetitelte Einstand von CATEGORY 7 kein Sicherheitsalbum darstellt. Der US-Fünfer teilt schroff-ruppig aus und zeigt sich bestrebt, den unvermeidlichen Erwartungen gelegentlich ein Schnippchen zu schlagen. Das gelingt ansatzweise, auch wenn letztlich doch eine antizipierbare, zugleich aber auch richtig gute Heavy-Thrash-Platte bleibt.
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Arne Kupetz