CASSIDY SCENARIO

Withstanding Voracity

Als ausgesprochener Fan der Österreicher ESTATE ist es natürlich schön mit THE CASSIDY SCENARIO eine Nachfolge-Band zu haben, die Hardcore mit den melodischen Momenten von ESTATE verbindet. Das Demo der Münchener hatte schon riesige Erwartungen geweckt, aber das Quintett hat so seine liebe Mühe, die Erwartungen zu erfüllen, das beginnt schon beim Coverartwork, welches zwar von Dan Mumford stammt, aber nicht wirklich überzeugen kann.

Aufgenommen wurden die elf Songs von Philip Seidl, aber anscheinend nicht vor Ort in München, sondern in Österreich in den Brachial Studios. Das Mastering war dann aber doch im Suiseidl in Bayern.

Mir klingt das Album aber zu basslastig, die Gitarren leiden unter dieser Übersteuerung und sind etwas breiig. Die Proportionen stimmen einfach nicht ganz. Am Songwriting hingegen gibt es nichts auszusetzen, denn das Quintett baut stringent auf, bietet viele Highlights und es glückt der Combo trotz vieler Ideen nicht zerfahren zu klingen.

Die Metal-Anleihen halten sich sehr in Grenzen und die Texte bieten durchaus Grund zum Lob, denn Umweltschutz wird bei vielen Gruppen nicht thematisiert. Dieses Album ist sicherlich gut und grundsolide, zeigt aber auf wie schwer es ist, noch Akzente zu setzen.

Vielleicht ist es auch die stilistische Nähe zu THE BLACKOUT ARGUMENT, aus deren Schatten man nur schwer heraustreten kann. Allerdings bietet der letzte Track noch mal Gelegenheit, THE CASSIDY SCENARIO in Bestform zu erleben, und etwas freischwimmen können sie sich in „Suspire life" auch.