CASH, DIE AUTOBIOGRAPHIE

Johnny Cash / Patrick Carr

Biografien über Johnny Cash gibt es viele – das hier ist die Beste! Bereits 1972 hat Cash eine erste veröffentlich, mit dem Titel „Man in Black“. Er war damals mit Hilfe seiner Frau von den Drogen weggekommen.

Dieses Buch hatte daher einen Schwerpunkt: wie er abhängig wurde, wie schlimm er sich in dieser Zeit aufgeführt hat und wie June Carters Glaube an ihn und nicht zuletzt an Jesus ihn davon weggebracht hat.

Stellenweise wird es dabei mit der ganzen Jesus-Geschichte einfach zuviel, weswegen das Buch eher in der christlichen Bibliothek einen Platz hätte finden sollen, statt bei den Musikbüchern.

1996 (dt. Erstauflage 1999) veröffentlichte Cash dann diese Autobiografie, diesmal sehr ausführlich und weit weniger christlich. Das Buch bildete auch die Grundlage für den Film „Walk the Line“.

Er beschreibt sehr spannend und detailliert seine gesamte Karriere bis zu seinen ersten Aufnahmen mit Rick Rubin. Da dieses Buch, aus mir schleierhaften Gründen, seit Jahren vergriffen war, hat Edel es nun in komplett anderer Aufmachung neu aufgelegt.

Der Inhalt ist natürlich identisch, wer das Originalbuch bereits hat, kann hier nur eine schönere Fassung davon bekommen. Es ist kein späteres Nachwort hinzugekommen, allerdings finden sich weit mehr Bilder in dieser Neuauflage als noch in der damaligen Erstfassung.

Dafür ist die Diskografie, in der alle Platten bis 1996 mit zusätzlichen Infos aufgeführt waren, leider weggefallen. Das wirklich Lesenswerte an diesem Buch ist, dass Cash einen sehr angenehmen Erzählstil hat, es ist nicht nur seine Lebensgeschichte, sondern ein Buch voller Anekdoten, mit viel Offenheit geschrieben und mit einem abgeklärten Abstand zu seiner Situation 1972.

Wer dieses Buch liest, kann sich die anderen Cash-Biografien sparen – da ich alle gelesen habe, weiß ich, wovon ich rede.