OOBERMAN

Carried Away CD

Bereits 1984 gegründet, veröffentlichten die aus England stammenden OOBERMAN erst 2003 ihr zweites Album, und obwohl "Hey Petrunko" ein Psychedelic-Pop-Meisterwerk war, stellte sich auch da kein wirklicher Erfolg ein und man löste sich schließlich Ende 2003 auf.

Doch wie es bei alten Bands oft ist, man kommt nicht recht voneinander los, und so nahm man dann eben doch wieder zusammen auf, und voilà, "Carried Away" ist Album No. 3. Nun hören wir im Ox-Büro jeden Monat ungefähr 300 Platten - manche nur wenige Sekunden, andere mehrmals -, doch wenn dann eine Platte das Interesse aller erregt, sich mehrere Ohrenpaare verwundert recken und gefragt wird, was da denn eigentlich laufe, dann wurde mal wieder eine neue Konsensplatte entdeckt - und das weit abseits von Punk, Hardcore und ähnlicher Radau-Musik.

OOBERMAN, das sind multi-instrumentale Musiknerds, die in BEATLES-Melodien schwelgen, scheinbar Brian Wilson zum Vorbild in Sachen üppiger Arrangements erkoren haben, auf Augenhöhe mit STEREOLAB, MERCURY REV und FLAMING LIPS spielen und, simpel ausgedrückt, einfach traumhafte Musik machen: Schwelgerisch verträumter, luftig spaciger Gitarren-Pop ist hier ihr Metier, "Carried away" (ein Hit!) und viele der anderen zwölf Lieder leben vom verträumten Frauengesang.

Bombast ist für OOBERMAN sicher kein Schimpfwort, vor Mike Oldfield hat man im Zweifelsfall eher Respekt, und wer bis hierhin gelesen hat und immer noch an den Musikgeschmack der Ox-Redaktion glaubt, der sollte (erneut) zugreifen.

(36:52) (09/10)