Schon wieder zwei Jahre ist es her, als mir THE CARDIGANS mit ihrem vorletzten Longplayer "Long Gone Before Daylight" einen herrlichen Schauer über den Rücken gejagt hatten, der monatelang anhielt. Dafür bin ich ihnen bis heute noch dankbar.
Das aktuelle Album "Super Extra Gravity" soll laut Bandinfo und -aussage etwas schräger und störrischer sein als der Vorgänger und doch das bewahren, was "Long Gone Before Daylight" so einzigartig und persönlich wirken ließ.
Recht haben sie. Zwar kommt die neue Scheibe nicht ganz an den Vorgänger heran, doch den absoluten Gänsehauteffekt bekommt man auch hier geliefert. Nina Persson zieht sich meiner Meinung nach vor dem Mikro noch mehr aus.
Ihre Harmonien greifen mit denen der Gitarren und Keyboards so geschickt ineinander, dass es eine wahre Wonne ist. Jeder Song bietet neue Atmosphären, neue Stimmungen und Überraschungen, die einem den Herbst verschönen.
Schauer zwischen kalt und heiß, dezent und rockend, alles ist dabei: "Losing a friend", "Don't blame your daughter" oder auch "Little black cloud" zeigen viel Gefühl und Leidenschaft, wo hingegen "I need some fine wine", "Godspell" und "In the round" catchige Rocknummern mit den oben genannten schrägeren Akzenten sind.
Die vorletzte Nummer "Good morning Joan" peitscht noch mal richtig in die Saiten, bis man nach "And then you kissed me II" wieder in die Wirklichkeit geschoben wird. Danke. (40:34) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Ross Feratu