Was war noch mal der Grund dafür, dass ich erneut meinen festen Entschluss aufgegeben habe, mir keine weiteren Comicverfilmungen anzusehen? Zuletzt bei „Black Panther“ hatte es mit damit zu tun, dass es sich dabei um den ersten schwarzen Superhelden im Marvel-Universum handelte und das Ganze damit Exoten-Bonus besaß, vor allem, als Stan Lee und Jack Kirby Black Panther 1966 das erste Mal auf den Comic-Markt losließen.
Und bei Captain Marvel handelte es sich dann kurz darauf um die erste Frau im Superhelden-Dress. Allerdings ist Captain Marvel der Name gleich mehrerer Superhelden im Marvel-Universum. Zudem gibt es auch noch den gleichnamigen, schon seit Ende der 1930 Jahre existierenden DC-Superhelden, der gerade im Kinofilm „Shazam!“ zu sehen war.
Besagte Superheldin Captain Marvel aus der aktuellen Marvel-Produktion hieß ursprünglich nur Ms. Marvel – eine Pilotin namens Carol Danvers, die durch die Verschmelzung mit Alien-Erbgut Superkräfte erlangte.
Alles wieder ziemlich kompliziert, wovon man in der „Origin-Story“, die „Captain Marvel“ ähnlich wie „Captain America: The First Avenger“ von 2011 ist, nicht mehr allzu viel merkt. Und ähnlich wie „Captain America“ kann auch „Captain Marvel“ durch viel Humor und rasante Action punkten, ebenso wie durch gut aufgelegte Darsteller*innen wie Samuel L.
Jackson oder Ben Mendelsohn, allen voran natürlich die ungemein charmante Brie Larson aus Diablo Codys TV-Serie „Taras Welten“ als Captain Marvel . Ob der unterhaltsame, trotz tagespolitischer Kommentare aber nicht sonderlich tiefschürfende „Captain Marvel“ eine feministische Dimension besitzt, darf man ähnlich anzweifeln wie bei der „Wonder Woman“-Verfilmung von 2017.
Weiter geht es mit Frau Danvers in „Avengers: Endgame“, denn die Marvel-Vermarktungsmaschinerie kennt keine Atempause.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Thomas Kerpen