Nachdem Don Van Vliet ja schon seit einigen Jahren in der Wüste lebt und Bilder malt, muss man die BEEFHEART-Fangemeinde ähnlich wie die von Zappa mit der Plünderung ominöser Archive bei Laune halten.
Glaubt man den BEEFHEART-Fachleuten, hatte sich das britische Label Ozit Morpheus bei "Dust Sucker" - die so genannte "lost version" des BEEFHEART-Albums "Bat Chain Puller" - nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert, ebenso wie mit einigen ihrer anderen BEEFHEART-Releases.
Bei "Prime Quality Beef" handelt es sich um eine Sammlung von 12 Live- und vier Studio-Tracks aus den 70ern mit recht durchwachsener Soundqualität - die CD ist amüsanterweise sogar handnummeriert.
Eine in Teilen nicht uninteressante Platte, die aber durch die unterschiedlichen Quellen der Materials aber nicht die homogene Atmosphäre schafft, die eine wirklich gute Live-Aufnahme ausmacht, zumal es auch noch andere, bessere BEEFHEART-Live-Platten gibt.
Was aber auch bei "Prime Quality Beef" deutlich zum Ausdruck kommt, speziell bei Tracks wie "Crazy Little Things", "Peaches" (zweimal vertreten) oder dem groovenden "Full Moon Hot Sun", ist, dass CAPTAIN BEEFHEART auch eine verdammt gute, intensive Live-Band waren.
Leider ist die beste Möglichkeit, sich davon zu überzeugen - "I'm Going to Do What I Wanna Do: Live at My Father's Place 1978" -, inzwischen ein rares Collector's Item geworden. Allerdings hatte Ozit Morpheus mit der Doppel-CD "Live 'n' Rare" erst vor kurzem eine bessere Live-Platte am Start, die letztendlich aber auch mehr an den Hardcore-BEEFHEART-Fan adressiert war.
Da es mal wieder keinerlei Infos über die einzelnen Tracks gibt, muss der geneigte Fan also letztendlich selbst entscheiden, wie wichtig diese Platte für ihn bzw. seine Sammlung sein könnte.
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