CAN’T TAKE IT WITH YOU WHEN YOU DIE!

Ein Brief des Filmemachers Nicolas Drolc selbst ist alles, was mir als Info zu dieser dreiviertelstündigen DVD vorliegt, und auch das Internet ist keine besonders ergiebige Quelle, um nähere Hintergrundinformationen zum Schaffen des in Brüssel beheimateten Drolc zu erhalten.

Dies mag daran liegen, dass der Besagte laut MySpace-Profil gerade mal 23 Jahre jung ist und, abgesehen von ersten kleinen Fingerübungen (Videoclips für Reverend Beat-Man und King Automatic), bislang noch über eine recht jungfräuliche Vita zu verfügen scheint.

Um so beachtlicher, was Drolc hier nun als immerhin halbwegs abendfüllendes Erstlingswerk vorlegt, nämlich eine schicke kleine Dokumentation über das Werk zweier tief von der (Roots-)Country- und Blues-Kultur inspirierter, miteinander befreundeter Künstler: des aus Denver stammenden Gospel-Trash-Barden Reverend Deadeye und der Aachener Illustrator Christoph Mueller.

Als Aufhänger dient hierbei ein von Mueller am 8. Mai 2009 im AZ Aachen für Ersteren arrangiertes Konzert. Atmosphärisch dichte Live-Mitschnitte der schweißtreibenden, hochenergetischen Bühnenshow des Reverends (offensichtlich so etwas wie ein von sämtlichen nur denkbaren unheiligen Dämonen heimgesuchter Seelenbruder Mojo Nixons) werden kontrastiert von den ausgesprochen filigranen, meist ziemlich düster wirkenden Tuschezeichnungen Muellers.

Dazwischen gibt es immer wieder Interviewsequenzen zu sehen, in welchen die beiden charismatischen Männer versuchen Parallelen in dem, was sie antreibt, zu ziehen und sie in charmanter Manier Auskunft über die ökonomischen und mentalen Fährnisse geben, die so eine einsame Vagabunden- und Künstlerexistenz mit sich zu bringen vermag.

„Can’t Take It With You When You Die!“ ist ein sympathisches Wohlfühlfilmlein eines talentierten Nachwuchsregisseurs, dessen Namen man sich merken sollte und welches ich jedem an guter, authentischer „Roots Music“ interessierten Menschen ans Herz legen mag.

Dieses gelungene Debüt wird übrigens auch im Beisein der beiden Protagonisten am 22. April im Berliner Eiszeit-Kino aufgeführt.