Foto

ZOUNDS

Can’t Cheat Karma / War / Subvert

Angelesenes Schlaumeierwissen: Der Bandname ZOUNDS hat nichts zu tun mit dem Spaß von Punkbands, in Wörtern das S durch ein Z zu ersetzen, hier wäre das „sounds“. Vielmehr ist „zounds“ so was wie das englische Äquivalent zum bayerischen Fluch „Zefix!“ in Verkürzung von Kruzefix. Hier wurde aus den Kreuzigungsmalen eines gewissen „Jesus“, als „God’s wounds“ bezeichnet, erst „’dswounds“ und dann „zounds“. Was wiederum zum gotteslästerlichen Tun und religionskritischen Gestus passt, der Punk per se innewohnt (zumindest innewohnen sollte – Jesus punks fuck off!). Die englische Anarchopunk-Band gründete sich 1977 in Reading, Berkshire, war zunächst Teil der bevorzugt Tapes veröffentlichenden DIY-Punk-Szene und eng befreundet mit THE MOB. Als sie dann the CRASS kennen lernten, war das der Beginn einer wichtigen Beziehung und führte zur „You Can’t Cheat Karma“-7“-EP, die 1980 auf Crass Records erschien. Mit „The Curse Of Zounds“ folgte 1981 das Debütalbum auf Rough Trade Records, einer der großen Klassiker des Anarcho-Punk, der aber im Gegensatz zu vielen anderen Bands des Genres mit einem durchaus eingängigen, griffigen Sound aufwartet, der für mich ähnlich einzigartig ist wie der von SUBHUMANS / CULTURE SHOCK / CITIZEN FISH. One Little Independent Records hat nun diese 7“ in Form einer 3-Song-12“ neu aufgelegt, ergänzt um ein dickes Faltposter, doch leider ohne Bonustracks und Linernotes. Allein wegen des Überhits „Subvert“ in hier grandioser Soundqualität ein Muss – wie alles von der Band, die nach der Auflösung 1982 ab 2001 wieder zusammenfand und seitdem wieder live und releasemäßig aktiv ist.