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CANNIBAL CORPSE

Violence Unimagined

2018 wurde CANNIBAL CORPSE-Gitarrist Pat O’Brien bei einem bizarren Vorfall verhaftet, bei dem es um Körperverletzung, Einbruch, einen Hausbrand, mehr als achtzig Schusswaffen und drei menschliche Schädel ging. Das war selbst für eine hartgesottene Band wie die amerikanischen Vorzeige-Death-Metaller zu viel. Aber mit Erik Rutan von HATE ETERNAL wurde ein perfekter Ersatz gefunden, der CANNIBAL CORPSE auf ihrem 15. Album „Violence Unimagined“ eine ungeahnte Frische beschert. Und das Werk hat alles zu bieten, was sich ein Oldschool-Death-Metaller wünscht: Brutale Riffs, rasende Gitarren, unerbittlich hämmernde Drums, gewalttätige Texte in gediegen gegrowlter Artikulation und eine verdammt hohe Anzahl an Hooks, die bei aller Derbheit sofort im Ohr bleiben. Sänger George „Corpsegrinder“ Fisher ist mit seiner vom Headbangen gestählten Nackenmuskulatur ein unterhaltsames Original, ich empfehle diverse Videos des Hulk zwischen kindlicher Shopping Queen, liebevollem Vater und wutentbrannter Abgänge ins Publikum, um „Fans“ die Fresse zu polieren. Auf „Violence Unimagined“ gelingt ihm dazu noch eine Reihe von einprägsam gebellten Textzeilen, die hoffentlich bald wieder live zum hemmungslosen Mitbrüllen taugen. Und das nach 33 Jahren Bandgeschichte ohne leiseste Zeichen, sich anzubiedern.