Dass Caleb Nichols ein großer BEATLES-Fan ist, lässt sich schon am Opener erkennen: Der erste Song heißt schlicht „Listen to The Beatles“. Und nicht zuletzt der Albumname: „Ramon“ ist eine direkte Anspielung auf „Ram“, das Soloalbum von Paul und Linda McCartney aus den Siebzigern, das erst bei den Kritikern verhasst war und jetzt als eines der wegweisenden Indiepop-Alben gilt. Caleb Nichols erzählt auf „Ramon“ eine herrlich traurige Geschichte von Liebe und Angst – zentrales Thema ist immer wieder die LGBTQ-Szene und leider auch Homophobie. Wer nun aber denkt, da ginge es sicherlich komplex und vielleicht sogar anstrengend zur Sache, der irrt. „Ramon“ ist ein eingängiges und leicht verdauliches Konzeptalbum. Dabei lässt er sich nicht nur von den „Fab Four“ inspirieren. Auch der verstorbene Singer/Songwriter Elliott Smith ist an vielen Ecken rauszuhören. Ein Album, das sich wirklich lohnt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Nico Bensing