CALAVERAS

Water High

CALAVERAS kommen aus Chemnitz, spielen Blues, Folk und Country und klingen so ganz und gar nicht nach einer Band aus Sachsen. Nun, wie eine Band aus Sachsen klingen muss, darüber weiß ich nicht Bescheid, aber dass der CALAVERAS-Sound normalerweise in den Südstaaten der USA verortet ist, das lässt sich mit ziemlicher Sicherheit behaupten.

Es blinken Bilder vor dem inneren Auge auf, von Männern, die mit Gitarren und einem Bass (woher zum Teufel nehmen die mitten aus dem Nichts einen Bass?) auf einem von der Sonne verdorrten, stoppeligen Kornfeld sitzen, nach Männerschweiß riechen und sich mit dem speckigen Karohemd die Stechmücken von der Backe schlagen.

Auf Dauer eine ziemlich eintönige Sache, und auch hier lassen sich Parallelen zu CALAVERAS zweiter Platte ziehen: Erschien mir ihr Debüt 2007 noch unerhört und originell, ist die zweite Veröffentlichung „Water High“ eine Weiterführung der ersten Platte, ohne große Überraschungen oder Veränderungen.

Aber was soll’s, es ist ihnen schließlich gelungen, trotzdem unverwechselbar zu klingen und für einen kurzen Moment die Illusion zu erzeugen, man sitze nicht im dunkelkalten Berlin, sondern irgendwo in Dixieland.