OXEN bekämen eine 1,0, wäre dies hier keine Plattenkritik, sondern das Zeugnis für den Kurs „Indiepop 1.01“. Die beiden Musiker aus Schweden haben die Grundlagen sehr gut verstanden. Die eingängigen Melodien, die fluffigen Riffs, der sanfte Gesang, all das ist stimmig und sehr sauber produziert. Auch die Songtitel und Texte sind dem Genre angemessen und maximal sympathisch – allein der Titelsong „Buy a dog“, der Opener „Indie dreams“, dessen erste sieben Takte mir schon fast aufdringlich bekannt vorkommen, und der schöne Rausschmeißer „Is there a party going on?“ (eine Frage, die ich meinen Nachbar:innen von unten quasi täglich stelle im Moment). Das hier ist aber kein Zeugnis für einen Musikgrundkurs, sondern das Review zum zweiten Album von OXEN. Und da bin ich ein bisschen strenger: Die Songs sind zwar alle ausnehmend schön und, obwohl im dunklen November veröffentlicht, sehr positiv gestimmt und wer braucht das gerade nicht? Aber so eine Ecke oder Kante mehr, ein „Oha!“-Moment (nein, nicht Aha, ich meine das schon so), wären echt super gewesen. Beim dritten Album dann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Julia Brummert