Großer Applaus für den großartigen Albumtitel! Was ist drauf? Sehr jammiger Psychedelic mit großem Improvisationsfaktor. Genau das ist allerdings der Grund dafür, warum ich mich jetzt nach bereits mehrmaligem Anhören der CD nicht so 100%ig dafür erwärmen kann.
Teilweise wird mir die Improvisation der Songs ganz einfach zu lang, obwohl es sich hier bei weitem nicht um das sonst oftmals übliche Impro-Gedudel handelt, sondern hier durchaus sehr abwechslungsreich rumhantiert wird.
Das wirkt besonders gelungen bei dem Song "We need to talk", wo für Psychedelic nahezu untypisch der Vokal-Part fast gerappt wird. Aber nix "Yo-Man-Scheiße", sondern zunächst mit leichtem BUTTHOLE SURFERS-Anklang und dann eher im zutextenden Reverend-Style, wie ihn auch Reverend Beat-Man live überzeugend zum besten gibt.
Auch das fast neun Minuten lange "Deep End/Attention Residents" kommt großartig rüber, ebenfalls wegen der Vocals und dem etwas härteren Style des Songs. Auf der anderen Seite der Medaille ist dann aber auch ein Stück wie "First Rain", welches mich in seiner zu klischeehaften Improstruktur einfach nur langweilt.
Gleiches gilt auch für "Thin Air" oder "Noodle in a Nutshell", die zwar bestimmt ihren Reiz haben, weil mit Sicherheit im totalen Drogenrausch aufgenommen, aber es passiert einfach nicht genug, und dafür sind die Stücke dann mit 8:30 und bei "Nutshell" sogar 22:33 (!) viel zu lang.
Hier wäre weniger mehr gewesen. Wie zum Beispiel bei "Fall Song" dem für mich besten Stück der CD, aber ausgerechnet das ist auch der einzige Song, der nicht improvisiert eingespielt wurde.
Summa summarum, eine Platte, die unbedingt zur nächsten Kifferparty mitgenommen werden muss, wo sie mit Sicherheit große Begeisterung bei den Anwesenden auslösen wird, aber wenn ich ein psychedelisches Tape zusammenstellen würde, wären lediglich drei Songs in der Auswahl.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Claus Wittwer