BURNING STREETS

Sit Still

Nein, still sitzen kann man beim zweiten Longplayer der Bostoner Band sicher nicht. Vom Hocker reißen kann er mich aber auch nicht. Wie befinden uns also ziemlich genau im Mittelmaß, etwas oberhalb wohlgemerkt.

Die Band hat sich verändert, positiv, denn was auf dem Debüt („Is It In Black And White“, siehe Ox #92) noch sehr vorhersehbarer Streetpunk war, ist jetzt zu verträglichem Indierock avanciert.

Punkriffs und Geschwindigkeit gibt es trotzdem noch zu hören („The safety“). Doch im Kern geht es um Emotionen, die vor allem durch den sich immer ein wenig überschlagenden Gesang transportiert werden, und auf modern produzierte Eingängigkeit treffen.

Großes Augenmerk legt die Band auf Abwechslung, was nicht gerade die Stärke des Vorgängeralbums war. Einzig „Let me go“ hätte darauf noch Platz gefunden. Ziemlich abgeklärt drehen elf Songs ihre Runden im Player, die durchaus massen- und radiotauglich sind, und leider die weitere Entwicklung der Band vorwegnehmen.

So genial „Comfort in confusion“ anfängt, so harmlos wird der Song zum Ende hin – und rauscht hinab in nerviges Terrain. Jungs, ihr könnt spielen, eure Gitarrenarbeit ist sehr respektabel, aber warum muss darunter der Hitfaktor leiden? Zu brav, zu wenig Biss.

Pluspunkt für die nachdenklichen Texte, fernab jeglicher Szeneklischees. Okay.