BROADCASTER

A Million Hours

Als ich JAWBREAKERs grandiose letzte LP „Dear You“ vor etwa zehn Jahren das erste Mal hörte, zog sie total an mir vorbei. Irgendwie konnte ich da zunächst mal keine großen Momente ausmachen. Ähnlich passiert mir das leider auch noch nach dem fünften Durchlauf der – nach einer LP und zwei EPs – zweiten Platte von BROADCASTER aus Long Island.

Obwohl „A Million Hours“ durch eine tolle Aufnahme (J. Robbins) glänzt, das Trio auf einem guten Label gelandet ist, sich coole Vorbilder (SUPERCHUNK, Bob Mould, WEAKERTHANS) ausgesucht hat und Referenzen zu schönen Bands wie JETS TO BRAZIL in ihre Songs einbaut („Perfecting loneliness“, singt Sänger und Gitarrist Jesse in „Comfortable“), will das nicht so richtig zünden.

Vorgemacht haben BANNER PILOT mit ihrer letzten LP beispielsweise, wie man aus drei Akkorden und simplen Arrangements möglichst viel macht. Hier fehlen mir aber leider die Hooks und der Enthusiasmus, die diese Art von Musik erst richtig interessant und hörenswert macht.

Ob es bei diesem Album letztlich also noch so Klick macht, wie es das irgendwann bei „Dear You“ gemacht hat, wage ich zu bezweifeln. Schade, denn ein paar ganz gute Songs haben es schon auf die Platte geschafft.

Daher: wer mit oben genannten Bands was anfangen kann, sollte mal ein Ohr riskieren.