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SQUID

Bright Green Field

Seit 2016 haben die aus Brighton, UK stammenden SQUID (Augen auf bei der Namenswahl, bei Discogs sind sie „Squid (29)“) eine ganze Reihe an (digitalen) Singles veröffentlicht, erst mit „Bright Green Field“ gelang 2021 der Sprung zum Albumformat. In UK sind sie längst Lieblinge der relevanten Medienformate, dabei entziehen sie sich wegen Komplexität eigentlich jeder Umarmung, wie sie IDLES, SHAME und Co. zuteil wird, durch fast schon nervige Frickeligkeit. „Documentary filmmaker“ ist dafür ein gutes Beispiel – nervös, fiebrig, mit diversen Bläsern ergibt das Musik wie aufgekratzte Unterarme. Sowieso scheint hier das, was man man gemeinhin als „geistige Gesundheit“ bezeichnet, infrage gestellt zu werden, in „G.S.K.“ etwa, ein Song über „happy pills“. „Peel St.“ und „Global groove“ sind nicht weniger anstrengend, textlich wie musikalisch, und man ist froh darüber, eine gute, alte CD in den Händen zu halten, mit einem ausnehmend schön gestalteten Booklet mit allen Texten, die zudem sorgfältig gesetzt wurden – wer würde Gedichte schon auf YouTube lesen, wenn sie doch in einen Gedichtband gehören? SONIC YOUTH kommen mir hier musikalisch immer wieder in den Sinn, aber auch THE FALL, TV ON THE RADIO, DŸSE. Und doch sind SQUID auch vieles anderes, haben so eine wild mäandernde jazzige Seite, krautige Nuancen, sind funky wie einst die des Post-Punk überdrüssigen Factory-Bands, sind plötzlich irgendwo ganz anders und finden dann doch ins im weitesten Sinne Post-Punkige zurück, was Dan Carey als Produzent begleitet hat. Spannendes Zeug, dem man sich nicht nebenbei widmen kann.