Es war nicht zu erwarten, dass Altmeister Brian Setzer nach seinem auch kommerziell erfolgreichen Christmas-Album seine Fans mit neuen Ideen verschrecken würde. Mit "Nitro" geht er aber trotzdem einen neuen Weg.
Ursprung allen Rock'n'Roll's ist seiner Einschätzung nach der Blues, was historisch natürlich irgendwie stimmt und ihn dazu gebracht hat, auf diesem Longplayer alle Facetten der folgenden Stilrichtungen zu verwenden.
Gepaart mit einigen Songs, die erstmals eine persönliche Note haben, geht es von Rockabilly über Country bis hin zu Schlager- ähnlichen ruhigen Nummern. Die Bezeichnung ist vielleicht etwas hart, aber diese langsamen Rockabilly-Balladen konnte ich noch nie leiden.
Die Vorstellung, ich wäre gezwungen auch noch beim Text nicht weghören zu können, hat mir immer Angst bereitet. Die Grenzen zu furchtbarer Musik sind manchmal genau so nah wie zum genialen Sound.
Setzer verarbeitet auf diesem Album statt der üblicherweise eher oberflächlichen Rockabilly-Texte persönliche Erlebnisse - Scheidung und der Tod von Freunden sind nicht ohne Folgen geblieben, Setzers Texte wirken nachdenklich.
Der Gitarrensound ist aber wie immer außergewöhnlich gut. Die Zeit wird zeigen, wie es mit Setzer und seinen musikalischen Ambitionen weitergeht. Sicher ist, dass er auch die schwere Zeit gut überstanden hat.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Carsten Hanke
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